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Aus der Geschichte von Oberalm

Die Gegend von Oberalm zählt zu den frühesten besiedelten im Salzachtal. Die ersten literarischen Nachrichten für eine keltoromanische Bevölkerung sind aus dem Beginn des 8. Jahrhunderts erhalten. Der Bayernherzog hatte dem Heiligen Rupert den Salchachgau zur Missionierung und Besiedelung geschenkt. Von „Albina“ (=Oberalm) aus zogen kurz nach 700 Tonazan und Ledi in die Gegend von Bischofshofen uns leiteten dort die Besiedelung des Pongaus ein.
Im selben Jahrhundert schenkte der Edle Madelhelm seinen Jagdanteil „Iuxta ripam que vocatur albina“ (=Almbach) der Salzburger Kirche. 1192 ist die Nennung von „Ad Albem Superiorem“ (=bei Oberalm) belegt, der Ort hat seinen Namen vom Alm- oder Wiesbach erhalten.

Das Alter der Kirche ist nicht bekannt, die erste urkundliche Nennung der Stephanskirche stammt von 1347. Bis ins 16. Jahrhundert hatten Oberalm, Puch und Elsbethen einen eigenen Priester, dann wurde Oberalm als Filiale aus von Hallein versorgt. Erst 1907 wurde die Kirche zu einer Pfarrkirche erhoben. Der romanische Bau wurde 1519 eingewölbt und erhielt einen neuen Kirchturm. Besonders bemerkenswert sind die schönen Grabsteine der Familie Wispeck, Kölderer von Höch und Urstein und Dückher, zu der der Verfasser der „Salzburgischen Chronika“, Franz Dückher von Haßlau, Urstein und Winckhel, zählte.

Die Anordnung der Häuser von Oberalm erinnert an einen Markt. Als solcher wird er Ort auch im Spätmittelalter öfter bezeichnet. Die Gründung von Hallein um 1200 hat aber die Bedeutung von Oberalm rasch stark gemindert, sodass es erst 1930 bzw. nach der Eingemeindung zu Hallein während des Zweiten Weltkrieges und der darauffolgenden Lostrennung, neuerlich 1953 zum Markt erhoben wurde.

Oberalm hatte Bedeutung als Schrannenort des Pfleggerichtes Glanegg, woran der marmorne Taidingtisch unter freiem Himmel vor der Kirche erinnert. Das Pfleggericht Glanegg war in je 9 Rotten diesseits und jenseits der Salzach gegliedert. Der jenseitige Teil umfasste Abfalter, Gaisberg, Glas, Fager, Elsbethen, Thurnberg, Puch, Oberalm und Wiestal.

Die wirtschaftliche Entwicklung von Oberalm wurde durch den seit dem 17. Jahrhundert bestehenden Messinghammer und Drahtzug vorangetrieben. Zu Ende des 18. Jahrhunderts waren dort 44 Personen täglich beschäftigt. Das zur Produktion nötige Galmei wurde aus Venedig eingeführt.

Die erzbischöfliche Hofkammer baute damals auch eine Straße nach Ebenau, um die Verbindung zur dortigen Messingfabrik herzustellen. Im 19. Jahrhundert übernahm die Marmorindustrie „Kiefer“ das Geländer mit den Werksanlagen.

Außer dem Hühnerhof und dem Kastenhof sind noch die drei Ansitze zu erwähnen, die zu Oberalm gehören: die heutige Landwirtschaftliche Fachschule Winklhof ist seit 1908 in dem aus dem 15. Jahrhundert stammenden Schloss Winkl untergebracht, das den Wispeck, Nothafft, Lamberg, Dückher u. a. gehörte.

Michael von Haunsperg kaufte am Ende des 14. Jahrhunderts einen „Sitz zu Oberalm“ und gab ihm seinen Namen. Seit 1710 war es in bürgerlichen Händen, dann scheint die Bankiersfamilie Maffei und seit 1899 die Geschwister Mautner-Markhof als Besitzer auf. Jetzt wird Haunsperg als Hotelbetrieb geführt.

Kahlsperg hat seinen Namen wohl von der Familie Chalochosperger, die bis ins 15. Jahrhundert nachweisbar sind. Als Erbauungsdatum wird 1368 angegeben. Die Besitzer dieses Schlosses wechselten rasch. Nur zwischen 1637 und 1812 war es länger Zeit im Besitz der Familie Lodron. Heute dient es mit moderneren Zubauten als Altenheim.